Endgespeiste Dipolantenne:
So optimierst du deine EndFed für besten Betrieb
Endgespeiste Multibandantennen, wie die beliebte HyEndFed, sind eine großartige Wahl für Funkamateure, die eine kompakte und vielseitige Antenne suchen. Sie ist einfach aufzubauen, resonant auf mehreren Kurzwellenbändern und perfekt für den portablen Einsatz oder deine stationäre Funkstation.
In diesem Beitrag erfährst du, wie diese Antenne funktioniert, wie du störende Mantelwellen erkennst und beseitigst und wie du mit Gegengewichten und Mantelstromsperren das Beste aus deiner Antenne herausholst.
Wie funktioniert eine EndFed-Antenne?
Eine HyEndFed nutzt einen Draht mit einer Länge von λ/2×n der sie auf mehreren Bändern resonant macht. Hast du einen Draht von etwa 40 m Länge, resoniert die Antenne beispielsweise auf:
- 80 m als Halbwellensystem
- 40 m als Ganzwellenstrahler
- 20 m mit zwei Wellenlängen
- 10 m mit vier Wellenlängen
Im Speisepunkt hat die Antenne eine hohe Impedanz (2450 bis 3200 Ohm), die von einem Übertrager aus deinem 50-Ohm-Transceiversignal angepasst wird. Dadurch brauchst du in der Regel keine zusätzliche Abstimmung über eine Matchbox.
Warum Mantelwellen ein Problem sind
Wenn du eine EndFed betreibst, fließen immer Ausgleichsströme über die Koaxialleitung zurück zum Transceiver. Diese sogenannten Mantelwellen können Störungen verursachen – im Sende- und Empfangsbetrieb. Ob und wie stark sich die Störungen auswirken, hängt von der Länge und Verlegung deiner Koaxialleitung ab.
Mantelwellen erkennen: So prüfst du deine Koaxialleitung
Mit einer einfachen selbstgebauten Stromzange kannst du überprüfen, ob Mantelwellen auf deiner Koaxialleitung fließen. Du brauchst:
- Einen Klappferritkern
- Ein paar Windungen isolierten Draht
- Eine Diode und einen Kondensator
- Ein Voltmeter für relative Vergleichswerte
Wickle ein paar Windungen Draht über den Klappferrit und lege ihn um dein Koaxkabel. Über die Diode und den Kondensator führst du das Signal zum Voltmeter, das dir die Mantelwellen als relative Spannung anzeigt. Diese Methode eignet sich gut für Vergleichsmessungen, ohne dass du das Instrument kalibrieren musst.
Gegengewicht: Warum es wichtig ist und wie du es richtig einsetzt
Ein Gegengewicht ist bei endgespeisten Antennen wie der EndFed unverzichtbar. Es sorgt dafür, dass deine Antenne effizient arbeitet und Störungen reduziert werden. Hier sind einige Möglichkeiten, wie du ein Gegengewicht einrichtest:
Metallstrukturen als Gegengewicht
Du kannst den Fußpunkt des Übertragers mit einem Balkongeländer oder einem Drahtzaun verbinden. Aber Vorsicht: Diese Metallstrukturen wirken oft wie zusätzliche Antennen, die Störsignale aus der Umgebung aufnehmen. Das kann deinen Empfang stark beeinträchtigen.
Erdung des Übertragers
Eine Erdverbindung über einen Erdnagel wird ebenfalls häufig verwendet. Das Problem: Eine längere Erdleitung kann ebenfalls als Antenne wirken und Störungen verursachen. Eine Erdung macht nur Sinn, wenn der Übertrager nah am Boden steht und die Erdleitung sehr kurz ist.
Mantelstromsperre einsetzen
Eine Mantelstromsperre (Strom-Balun) ist die effektivste Methode, um störende Mantelwellen zu unterbinden. Sie blockiert Gleichtaktströme, lässt aber die Gegentaktströme, die für die Signalübertragung nötig sind, ungehindert passieren. Mit einer Mantelstromsperre unterbindest du Störungen, aber deine Antenne braucht dann zwingend ein alternatives Gegengewicht.
Einfach und effektiv: Koaxkabel als Gegengewicht nutzen
Eine praktische und simple Lösung ist es, ein Stück Koaxkabel als Gegengewicht zu verwenden. Dafür setzt du die Mantelstromsperre nicht direkt am Übertrager ein, sondern in einem Abstand von mindestens λ⋅0,05. Das verbleibende Stück Koaxkabel zwischen Mantelstromsperre und Übertrager fungiert dann als Gegengewicht – und zum Teil auch als Strahler. Dieses Prinzip ist ähnlich wie bei der City-Windom-Antenne, wobei der Bereich hinter der Mantelstromsperre „kalt“ bleibt.
Fazit: So holst du das Beste aus deiner HyEndFed heraus
Mit einer guten Planung und ein paar einfachen Maßnahmen kannst du die Leistung deiner EndFed-Antenne deutlich verbessern:
- Vermeide Störungen durch Mantelwellen mit einer Mantelstromsperre.
- Nutze ein geeignetes Gegengewicht, das zu deiner Aufbausituation passt.
- Prüfe deine Koaxleitung auf Mantelwellen, um potenzielle Probleme frühzeitig zu erkennen.
Egal, ob du die Antenne portabel oder stationär einsetzt – mit diesen Tipps erreichst du einen störungsfreien Betrieb und kannst die EndFed optimal für den Funkbetrieb nutzen.
Viel Erfolg und gute Verbindungen!
Meine Empfehlung:
Einer aus meiner Sicht besten Beiträge zu Endfed-Antennen deren Wirkungsweise und Optimierung findest du, geschrieben von Werner Schnorrenberg (DC4KU), -> HIER:
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