Die vergangenen beiden Wochenenden waren für die Donnersberg Relais-Gruppe voller intensiver Arbeit, spannender Begegnungen und wichtiger Fortschritte – sowohl in technischer als auch in strategischer Hinsicht.

Samstag, 14. Juni: Kraftakt am Mast & Besuch von Höhenkletter-Profis
Bereits früh am Morgen versammelten sich Mitglieder unseres Teams, um das neue Koaxialkabel für den BOS-Notfunk unter vollem Krafteinsatz entlang des Masts zu verlegen. Dieses Kabel verbindet künftig die oben angebrachten BOS-Antennen – die als Rückfallebene im Katastrophenfall dienen – mit den Funkgeräten und Steuerkomponenten im MFG-Container am Boden. Dank professioneller Schellenmontage wurde das Kabel stabil und betriebssicher fixiert.

Gegen Mittag – traditionell bei gegrillten Rindswürstchen und Maria’s legendärem Nudelsalat – erhielten wir hohen Besuch vom benachbarten Fernsehturm: Vier erfahrene Industriekletterer, die dort in schwindelerregenden 170 Metern Höhe Antennen austauschten, schauten bei uns vorbei.

Was folgte, war ein intensiver Austausch über Sicherheitskonzepte, Knotentechniken und die Philosophie des Kletterns. Besonders blieb uns eine Erkenntnis im Gedächtnis:

„Der größte Feind in der Mastkletterei ist die Routine.“

Am Nachmittag rückte unser Mann fürs Grobe an: Rolf (DK5WT) machte mit seinem geliebten AS-Rasenmäher kurzen Prozess mit dem Wildwuchs unterhalb des Mastes. Der Grund: Für die in Kürze anstehenden Arbeiten an der Quertraverse muss das Umfeld gut begehbar und frei von Bewuchs sein.

Sonntag, 15. Juni: Wetterbeobachtung aus der Galerie
Der Sonntag bescherte uns leichte Gewitter – doch auch das hatte einen positiven Nebeneffekt: Unsere nach Südwesten gerichtete Kamera dokumentierte beeindruckende Wetterstimmungen, die in der Galerie der Website festgehalten wurden.

Samstag, 21. Juni: SWR-Dreh zur Waldbrandfrüherkennung & neue Technik für die Luftsicherheit
Ein weiterer Höhepunkt folgte am darauffolgenden Samstag: Michael Kissels vom SWR war zu Gast, um für die Landesschau Rheinland-Pfalz einen Beitrag über unser geplantes Pilotprojekt zur Waldbrandfrüherkennung auf dem Donnersberg zu drehen.

Gesichert und bestens vorbereitet stieg Michael Kissels bis auf die Mastebene unseres Turms auf, um sich direkt vor Ort ein Bild zu machen. Im Anschluss wurde Vereinsvorsitzender Michael Vorbeck DB1ID interviewt, der im Gespräch auf die zunehmende Gefahr durch Klimawandel-bedingte Waldbrände hinwies und die Bedeutung frühzeitiger Erkennung betonte gerade im Hinblick auf den werthaltigen Waldbestand des Landkreises.
Die finalen Weichenstellungen hängen nun von weiteren Gesprächen mit den zuständigen Stellen im Landkreis ab.

Hightech für FLARM und Wetterballons
Doch auch technisch wurde am 21. Juni nicht minder viel erreicht:
Oben am Mast erfolgte die Installation neuer Antennen inklusive Vorverstärker und Filter. Parallel dazu wurden die Zuleitungen für das FLARM-System (ein Antikollisionswarner für Kleinflugzeuge) sowie für die kommende Wetterballon-Erfassung angebracht.

Das bereits aktive FLARM-System zeigt beeindruckende Ergebnisse: Die Reichweite ist beachtlich – ein klarer Beleg dafür, dass unser Standort am Donnersberg immer mehr zur regional bedeutsamen Infrastruktur für die Flugsicherung wird.

Wer sich selbst ein Bild von der Live-Abdeckung des FLARM-Empfängers machen will, kann das hier tun:
🔗 glidertracker.de

Auch das Wetterballon-Tracking steht in den Startlöchern. Über drei SDR-Empfänger (Software Defined Radios) sollen bald meteorologische Sonden empfangen und ausgewertet werden. Nach Aktivierung kann man die Live-Ergebnisse hier verfolgen:
🔗 sondehub.org

Fazit: Technik, Teamgeist und Zukunftsvisionen
Die Donnersberg Relais-Gruppe hat in diesen zwei Wochen einmal mehr gezeigt, wozu Ehrenamt, technische Exzellenz und Zusammenarbeit führen können. Ob bei der Absicherung des BOS-Notfunks, dem Ausbau zur kritischen Infrastruktur für den Luftverkehr, oder bei innovativen Projekten wie der Waldbrandfrüherkennung – wir bleiben dran.

👉 Wer mitwirken oder mehr erfahren will, ist herzlich eingeladen, Kontakt aufzunehmen oder bei einem unserer nächsten Einsätze selbst mit dabei zu sein.

Noch ein wichtiger Hinweis zum Schluss:
Auch der geplante Einsatz des Yaesu C4FM-Relais ist keinesfalls in Vergessenheit geraten.
Die komplette Infrastruktur – von der Antenne bis zur Zuleitung – ist bereits installiert und betriebsbereit.
Aktuell warten wir lediglich noch auf die Frequenzzuteilung durch die Bundesnetzagentur für die Ausgabefrequenz 439,475 MHz.
Sobald diese vorliegt, steht der Inbetriebnahme nichts mehr im Wege!